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09.-11.10.2008: Landeskatastrophenschutzübung "Lilienthal 2008"

Unter der Leitung der Landesdirektion Leipzig wurde vom 9. bis 11.10.2008 unter Mitwirkung des DRK die Landeskatastrophenschutzübung "Lilienthal 2008" durchgeführt. Kameraden unseres Ortsvereins waren am Samstag, den 11.10.08 mit als Verletztendarsteller vor Ort.

Halb vier in der Früh trafen wir uns am Samstag, den 11.10.2008 an der Leitstelle in Dippoldiswalde, um zur Katastrophenschutzübung "Lilienthal 2008" an den Flughafen Halle-Leipzig zu fahren. Mit zwei Autos und Kameraden aus Dippoldiswalde, Pretzschendorf, Liebenau und Glashütte ging es dann auch schon los. Geplant war unser Einsatz als Verletztendarsteller bei einem Flugzeug-, sowie einem Zugunglück.

Im Berufsschulzentrum Schkeuditz, wo wir unsere "Verletzungen" zugeteilt und geschminkt bekamen, herrschte auch schon rege Betriebsamkeit. Mitarbeiter verschiedenster Hilfsorganisationen und der Bundeswehr waren dabei, die Mimen zu schminken und alles zu organisieren. Nachdem wir dann versorgt waren ? es gab Prellungen, Schnittwunden oder Frakturen ? ging es zum Frühstück. Das Essen jedoch gestaltete sich bei einigen durchaus schwierig, das Kunstblut lief und tropfte nicht nur einmal auf den Tisch oder das Brötchen. Nach diesen schwerwiegenden Blutverlusten hieß es noch Mal nachschminken und dann fuhren wir mit dem Bus Richtung Flughafen.

Auf dem Rollfeld stand auch schon ein altes DDR-Flugzeug, welches als Unglücksmaschine herhalten musste. Ich hatte mich ja eigentlich schon auf das Retten per Rutsche gefreut, aber so etwas gab es damals halt noch nicht!

Im Flugzeug selbst herrschte ein einziges Chaos: Ungefähr 100 Verletzte warteten auf die Rettung. Die Verletzungen reichten von kleineren Prellungen bis zum offenen Brustkorb (besonders interessant: Vanillepudding als Eingeweideersatz!). Noch ein paar letzte Anweisungen der Organisatoren - "Bitte laut jammern und schreien!" - und dann ging es auch schon los. Die Flughafenfeuerwehr löschte das brennende Flugzeug mit reichlich Schaum, ehe unzählige Feuerwehrmänner hineingestürmt kamen und erstmal alles nach draußen schickte, was einigermaßen laufen konnte. Wir "Leichtverletzten" wurden dann aufs Rollfeld verfrachtet und saßen dort eine ganze Weile. Ab und zu kam ein Arzt vorbei und schaute, ob denn noch alles in Ordnung sei. Ein paar Meter weiter begann der Aufbau des Behandlungsplatzes und des recht eindrucksvollen Rettungsmittelhalteplatzes. Nach der Rettung und Sichtung der Schwerverletzten waren dann auch endlich die Leichtverletzten dran und durften den Platz auf dem doch ziemlich kalten Rollfeld gegen einen Tee und das wärmere Versorgungszelt tauschen.

Für uns war die Reise dann auch schon beendet, wir wurden in die Busse gesetzt und zurück nach Schkeuditz gefahren. Die schwereren Fälle kamen in die umliegenden Krankenhäuser, wo sie auch teilweise bis 16 Uhr "behandelt" wurden. Einige Mimen des Flugzeugabsturzes hatten dann noch ihren Einsatz als Opfer eines Zugunglücks mit Geiselnahme. Dazu wurde dann extra die Bundespolizei mit vier Hubschraubern alarmiert. Uns restlichen Ex-Opfern bot sich dann die Gelegenheit das ganze Spektakel (Rettung der Verletzten, Aufbau des Behandlungsplatzes und Sichtung der Patienten) von außerhalb zu beobachten ? sehr interessant. Zwischendurch hörten wir noch etwas von einem Bus voller Menschen, welche wohl an Malaria erkrankt waren. Man sieht also: Die Rettungskräfte aus Leipzig und Umgebung hatten an diesem Samstag allerhand zu tun. Für uns war es, trotz langer Wartezeiten und der frühen Anreise, ein interessanter und auch lehrreicher Tag, welcher um 17:00 Uhr am Ausgangspunkt in Dippoldiswalde endete.

Text: OV2008:LV

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