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02.03.2013: Einsatzzüge fahren im Verband zur Bundeswehr

Eine Ausbildung der besonderen Art fand am Samstag, 02.03.2013, statt.

Verbandfahrt auf der Autobahn

OP-Container

Anästhesie-Container

Krankenkraftwagen (KrKW)

beweglicher Arzttrupp (BAT)

Der Verband

Auf Initiative der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) Heidenau/Pirna wurden Teile der 3 Einsatzzüge des Landkreises, sowie Fahrzeuge der JUH Dresden als Marschverband nach Sachsen-Anhalt verlegt, wo wir die "Sachsen-Anhalt"-Kaserne der Bundeswehr besuchten und uns Möglichkeiten der sogenannten Zivil-militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) anschauten.

Der Tag begann für die Dippser Kameraden schon sehr zeitig: Um 05:30Uhr trafen sich einige Komponenten des Einsatzzuges II an der Rettungswache in Dipps. Damit während der Abwesenheit der Einsatzkräfte für den Notfall noch genügend Ressourcen im Landkreis bereitstanden, wurden von jedem Einsatzzug immer nur 5 Fahrzeuge abgezogen und zum Verband zusammengeführt.*

*Anmerkung:
Im Katastrophenschutz werden die taktischen Einheiten als Züge zusammengefasst. So hat der Landkreis Sächsische-Schweiz-Osterzgebirge 3 Einsatzzüge, die im Katastrophenfall eingesetzt werden können. Ein Zug besteht im Einsatzfall aus einer vordefinierten Anzahl an Einsatzfahrzeugen und ca. 30 Helfern. Wenn 2 und mehr Einsatzzüge gemeinsam unterwegs sind, so heißt diese nächst größere taktische Einheit "Verband". Um einen Verband führen zu können, braucht man eine spezielle Ausbildung.

Die Teile der Einsatzzüge des Landkreises trafen sich in Wilsdruff auf einem Supermakrt-Parkplatz. Dort wurde durch den Verbandführer der JUH Heidenau noch einmal das Fahrtziel und das Verkehrsverhalten als Verband besprochen. Außerdem wurde hier die Reihenfolge festgelegt, in welcher die insgesamt 18 Fahrzeuge des Verbandes fahren sollten.

Nach rund zweieinhalb-stündiger Fahrt, inklusive ausgiebiger Frühstückspause, erreichte der Verband die Kaserne in Weißenfels. Im Anschluss folgte die Begrüßung durch die Verantwortlichen des Sanitätsregiments 32 und eine Schilderung des Ablaufes des Aufenthaltes. Zuerst sollte der praktische Teil der Ausbildung stattfinden: Die Vorstellung der Fahrzeugtechnik und die Präsentation des sogenannten "Rettungszentrums leicht" und eines Rettungsstellencontainers. 

Das "Rettungszentrum leicht" besteht im Kern aus 4 Containern, die in Kreuzform angeordnet werden. Davor können als Erweiterung diverse Behandlungszelte aufgebaut werden. In diesem Rettungszentrum finden sich 1 OP-Container, ein zentraler Verbindungscontainer, 1 Anästhesie-Container zur Narkosedurchführung, der bei Bedarf in einen zweiten OP-Container umgerüstet werden kann und einen vierten Container, in dem die gesamten gerätetechnische Versorgung untergebracht ist. Die Ausstattung des OP-Containers kann sich durchaus mit der modernen Ausstattung eines deutschen Krankenhauses messen: So wird bei der Bundeswehr auf gängige namhafte Medizingeräte gesetzt, die in Deutschland zum klinischen Standardrepertoire gehören. Ferner sei anzumerken, dass zum Betrieb eines solchen Rettungszentrums 37-40 Personen notwendig sind, darunter 8 Ärzte, Krankenschwestern, Rettungsassistenten, Labortechniker, Röntentechniker und natürlich auch Instandsetzungspersonal.

Nach der Besichtigung des Rettungszentrums folgte die Besichtigung der Einsatzfahrzeuge. Uns wurden einerseits der "KrKW", der Krankenkraftwagen vorgestellt, der von seiner medizinischen Ausstattung sehr den 4-Tragenkrankentransportwagen des Katastrophenschutzes ähnlich ist. Zum anderen wurde uns der "Bewegliche Arzttrupp" (BAT) vorgestellt. Während der KrKW "nur" zum Transport von bis zu 4 liegenden Patienten vorgesehen ist, können im BAT, durch eine umfangreiche medizinische Ausstattung, 2 liegende Patienten optimal versorgt werden. In solch einem Fahrzeug fährt auch immer ein Arzt mit. Beide vorgestellten Fahrzeuge sind auf Unimog-LKW aufgebaut und extrem geländegängig. Von beiden Fahrzeugtypen hält das Sanitätsregiment einige für den Soforteinsatz stets einsatzbereit.

Im Anschluss an die praktisch-technische Vorführung folgte ein ausgiebiges Mittagessen und dann ein Vortrag bezüglich Zweck, Möglichkeiten und Anforderungen des Bundeswehreinsatzes im Inland bei Katastrophenfällen, z.B. bei Hochwasser.

Gegen 14:00 bedankten wir uns bei den Kameraden der Bundeswehr, verabschiedeten uns und traten erneut als Verband die Heimreise an.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals recht herzlich bei den Kameraden der JUH Heidenau für die Planung, Einladung und Durchführung dieser sehr lehrreichen und nicht alltäglichen Ausbildungsmaßnahme bedanken!

(cr)

5. März 2013 21:43 Uhr. Alter: 11 Jahre