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01.12.2014: SEG-Einsatz nach Explosion

Unter dem Alarmstichwort "Massenanfall an Verletzten, Stufe II" wurden sowohl die SEG Sanität als auch die SEG Betreuung zur Unterstützung nach Pirna alarmiert.

Am 01.12.2014 ereignete sich kurz nach 17Uhr aus bisher ungeklärter Ursache eine schwere Explosion in einem chemischen Betrieb im Pirnaer Ortsteil Altneundorf. Aufgrund der Schwere der Explosion kam es zu starken Schäden in dem Wohngebiet in der unmittelbaren Umgebung der Fabrik.

Da zunächst nicht klar war, wieviele Personen verletzt waren, wurde ein Großaufgebot an Rettungskräften in die Region gesandt. Es musste zunächst das Schlimmste befürchtet werden und deshalb wurden alle Schnell-Einsatzgruppen des Landkreises zur Unterstützung unter dem Stichwort "Massenanfall an Verletzten, Stufe 2" (MANV2) alarmiert.

Um 17:22Uhr erfolgte die Alarmierung der SEG Sanität des DRK Dippoldiswalde, kurz darauf auch der SEG Betreuung. Die Kräfte der SEG wurden an der Rettungswache in Dippoldiswalde zusammengezogen. Aufgrund des gefrierenden Nieselregens und dem dadurch entstandenen Blitzeis mussten die Einsatzkräfte der Ortsgruppen Schmiedeberg und Liebenau aus Sicherheitsgründen die Anfahrt abbrechen. Die SEG Betreuung blieb zunächst am Depot in Dipps und bereitete die Versorgung der Einsatzkräfte vor.

Zwischenzeitlich wurden zusätzlich 2 Notärzte hinzugezogen, die mit der SEG zum Schadensgebiet ausrücken sollten. Anschließend ging es im Marschverband mit Sonder- und Wegerechten nach Pirna, wobei sich die Anfahrt aufgrund der starken Straßenglätte erheblich verzögerte.

Kurz nach 19:00Uhr traf der Verband am Rettungsmittelhalteplatz ein. Unser Zugführer wurde von der Einsatzleitung darüber unterrichtet, dass bei der Explosion giftige Dämpfe ausgetreten waren und deshalb aus Sicherheitsgründen mehrere direkte Anwohner zu evakuieren seien. Durch den "Abschnittsleiter Evakuierung" wurde das weitere Vorgehen festgelegt:

Unsere SEG stellte 4 Teams zur Evakuierung bereit, die im Weiteren von Tür zu Tür gingen und die Anwohner zu einem bereitgestellten Bus geleiteten. Während dieser Evakuierungsmaßnahmen wurde eine nicht gefähige Person mit Unterstützung eines Krankentransportwagens der SEG in Sicherheit gebracht. Über den Einsatzleitwagen wurden Lautsprecherdurchsagen durchgeführt, die die Anwohner dazu aufforderten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Außerdem wurde die Arbeit der "Einsatzabschittsleitung Evakuierung" durch Mitglieder unserer Führungsgruppe und dem Programm Mobikat unterstützt. Durch dieses Programm konnte auch die Anzahl der im zu evakuierenden Bereich wohnenden Betroffenen ermittelt werden.

Die SEG Freital richtete währenddessen in Pirna-Sonnenstein eine Notunterkunft ein, in welche die Evakuierten imAnschluss verbracht wurden. Auch beim Transfer von Einsatzkräften zur Notunterkunft unterstützen unsere Kräfte.

Gegen 21:15Uhr wurde die SEG Dippoldiswalde aus dem Einsatz entlassen und trat die Rückfahrt an. Als die Kameraden gegen 22:00 in Dippoldiswalde eintrafen, wurden sie von der SEG Betreuung versorgt. Nach anschließendem Debriefing durch den organisatorischen Leiter Rettungsdienst und dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft war der Einsatz für unsere Kameraden gegen 22:45Uhr beendet.

Traurige Bilanz des Einsatzes:

3 Schwerverletzte, 1 Toter und erheblicher Sachschaden. Die Untersuchungen zur Unglücksursache werden derzeit durch die Kriminalpolizei geführt.

(i. V. cr)

22. Dezember 2014 22:17 Uhr. Alter: 9 Jahre